ࡱ> jli` R4gbjbj*z _'84 hDD(llllll  $!h[$40 lllll0 llE lll l :FTl8 O <[ 0  %6%% lllllll0 0 6Xlll llll The 2nd Asian Culture Symposia "City - Culture - Human" Session 3. The Value and the Effect of the Public Culture Complex Artikel of ZKM | Center for Art and Media The Digital Bauhaus: ZKM as laboratory for "The New Life Style of the Creative User" Speaker: Christiane Riedel, General Manager of ZKM Karlsruhe ist eine mittlere Grostadt mit 275.000 Einwohner im sdwestlichen Teil Deutschlands an der Grenze zu Frankreich und zur Schweiz - also quasi am Rande der deutschen Republik. In Karlsruhe befindet sich das ZKM | Zentrum fr Kunst und Medientechnologie. Das ZKM ist eine weltweit einzigartige Kulturinstitution fr die Produktion und Prsentation von zeitgenssischer Kunst in Verbindung mit Neuen Medien. Es reagiert auf die schnelle Entwicklung der Informationstechnologien und den dadurch verursachten Wandel der sozialen Strukturen. In seiner Arbeit vereint das ZKM Produktion und Forschung, Ausstellungen und Veranstaltungen, Sammlung und Dokumentation. Internationale Kooperationen, ein breit angelegtes Programm fr Gastknstler und Gastwissenschaftler aus der ganzen Welt, groe thematischen Wanderausstellungen und umfangreiche Publikationen bei MIT Press haben das ZKM weltweit bekannt gemacht. Wie kommt eine solch internationale Institution in eine Stadt wie Karlsruhe? Karlsruhe: Beispiel fr Culture-City and Public Culture Complex Karlsruhe definiert sich als Kultur-Stadt und hat dieses Profil 2004 nochmals gestrkt in der Bewerbung um den Titel "Europische Kulturhauptstadt". Auch wenn Karlsruhe mit der Bewerbung aus innenpolitischen Erwgungen nicht erfolgreich war, wurde ihr vom Expertengremium die "perfekte Bewerbung" attestiert. Das Selbstverstndnis Karlsruhes als Kultur-Stadt wird jedoch nicht nur aus seinen hervorragenden Kunst-Einrichtungen abgeleitet. Der Begriff der Kultur ist hier auf vier Sulen verteilt, die die Basis fr das kulturelle Profil Karlsruhes ergeben: die Rechtskultur als Standort fr die hchsten Gerichte Deutschlands die Wissenschaftskultur als Standort renommierter Hochschulen und Forschungszentren die Techno-Kultur als Standort von IT-Unternehmen und Artes Mechanicae die traditionelle "Kunst"-Kultur als Standort von Museen, Galerien, Theatern, Konzerthusern etc. Als knstlerisch-wissenschaftliche Kulmination dieser vier Sulen hat die Stadt Karlsruhe 1989 die Einrichtung des ZKM | Zentrum fr Kunst und Medientechnologie beschlossen. Rechtskultur: Seit 1950 sind die hchsten Gerichte Deutschlands in Karlsruhe angesiedelt. Die Gerichte wachen ber die Einhaltung des Grundgesetzes und ber die Durchsetzung der Grund- und Menschenrechte. Als "Residenz des Rechts" ist Karlsruhe fast tglich in den TV-Nachrichten prsent und Mittelpunkt der Rechtskultur in Deutschland. Mit dem "Platz der Grundrechte" von Jochen Gerz (2005) hat sich Karlsruhe auch knstlerisch zu dieser Thematik bekannt. Wissenschaftskultur: Karlsruhe verfgt ber eine bemerkenswert hohe Dichte von renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Neben den Computer-Wissenschaften spielen die Naturwissenschaften, vor allem die Nano-Technologie, sowie die Ingenieur-Wissenschaften mit Umwelttechnik, Elektrotechnik, Robotik oder Architektur eine besondere Rolle. Genauso wichtig sind auch die knstlerischen Hochschule: die Akademie der Bildenden Knste, die Hochschule fr Musik sowie die Hochschule fr Gestaltung neben dem ZKM, die auf die Gestaltung mit Neuen Medien und die Medien-Philosophie spezialisiert ist Techno-Kultur: Die Technologie-Region Karlsruhe hat sich mit Voraussicht und Engagement zu einer der vier fhrenden IT-Regionen Europas entwickelt. Grundvoraussetzung war die Einrichtung der ersten Informatik-Fakultt in Deutschland an der Universitt Karlsruhe 1972. Der Karlsruher Professor Karl Steinbruch hat bereits 1968 mit seiner Publikation "Die informierte Gesellschaft" den Begriff der Informatik geprgt. Von der Universitt wurde 1984 die erste Internet-Verbindung geschaltet und die erste deutsche e-mail verschickt. Damit wurde Karlsruhe Vorreiter der Techno-Kultur in Deutschland, was erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region hatte. So befinden sich in Karlsruhe unter anderem Deutschlands grter Internet-Provider sowie der Weltmarktfhrer im web-hosting aber auch die mit Abstand meisten Web-Shops, die fast 90 % des gesamten Web-Shop-Umsatzes in Deutschland machen. "Kunst"-Kultur Natrlich gibt es in Karlsruhe aber auch zahlreiche Institutionen, die sich der traditionellen "Kunst"-Kultur widmen. Neben den knstlerischen Hochschulen sind das namhafte Museen und Theater, Konzertsle, Galerien und seit neuestem auch eine Kunst-Messe, die das Spektrum von Antike bis zeitgenssische Kunst abdecken. ZKM - ein Zentrum fr Kunst und Medientechnologie als Impuls fr die Stadtentwicklung und als Standortfaktor fr die Wirtschaft Mit dem Bau des ZKM sollten die vier Sulen der Karlsruher Kultur synergetisch zusammengefhrt und gleichzeitig Impulse zur Stadtentwicklung gegeben werden. Mitte der 80er Jahre wollte die Stadt Karlsruhe zunchst das Gelnde direkt hinter dem Hauptbahnhof stadtplanerisch neu ordnen. Mit dem ZKM und der Hochschule fr Gestaltung sollte hier eine prominente Stadteinfahrt entstehen an einem Knotenpunkt der wichtigsten Verkehrslinien in der Mitte Europas: an den Autobahnen und den Zugverbindungen zwischen Hamburg und Italien sowie zwischen Paris nach Budapest. Eine architektonische und kulturelle Attraktion sollte die innovativen Potentiale der Stadt in den Bereichen Kunst und IT-Entwicklung einer internationalen ffentlichkeit prsentieren. Die Realisierung dieses grodimensionierten Projektes wurde durch die finanzielle Untersttzung des sogenannten "Stadtqualittsprogramms" des Landes Baden-Wrttemberg gesichert. Baden-Wrttemberg wollte mit diesem Programm die Entwicklung der Stdte des Landes - auch auerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart - mit kulturellen Groprojekten frdern, was der frderalen Struktur Deutschlands entspricht. Fr die ungewhnliche, ja einmalige Idee des ZKM wurde mit einem Entwurf des Avantgard-Architekten Rem Koolhaas der adquate bauliche Rahmen gefunden. Doch in der Planung zeigte sich, da die Kosten zu hoch und der Raum zu eng werden wrde. So entschieden sich die Grnder des ZKMs, ihr groes Vorhaben stattdessen in der monumentalen Industrie-Ruine der IWKA (Industriewerke Karlsruhe Augsburg) zu realisieren. Der sog. Hallenbau A wurde 1915 1918 als Munitionsfabrik erbaut und war mit seiner Betonskelettbauweise einer der modernsten Industriebauten seiner Zeit in Deutschland. Nach seiner Stillegung in den 70er Jahren stand er deshalb unter Denkmalschutz, und die Stadt diskutierte lange ber ein adquate Nutzung des Gebudekomplexes. Er hat die beeindruckenden Aumae von 52 m Breite und 312 m Lnge und bietet dem ZKM fast doppelt soviel Flche wie der Entwurf von Rem Koolhaas. Seine Nutzflche erstreckt sich ber 17.000 m2. Heute, nach 8 Jahren Betrieb, kann man mit Bestimmtheit sagen, das die Entscheidung fr den Standort Hallenbau absolut richtig war. ZKM und Brauer-Boulevard Impuls fr die Stadtentwicklung Das Werksgelnde der IWKA, in das das ZKM 1997 einzog, lag fr mehrere Jahrzehnte wie ein Sperrgebiet am uersten Rand der Innenstadt Karlsruhes ein Eindruck, der durch die ehemalige Nutzung als Munitionsfabrik noch verstrkt wurde. Durch die Umnutzung des Hallenbau A (Munitionsfabrik) wurde das ZKM zum Herzstck einer umfassenden Reurbanisierung des gesamten Quartiers und der angrenzenden Stadtteile. Anstelle der brigen alten Werksgebude wurden Neubauten fr das Arbeitsamt, die Bundesanwaltschaft, ein Multiplex-Kino, Gewerbeansiedlungen und Wohnanlagen errichtet. Die Stadt Karlsruhe bekam so ein neues Zentrum, das zu allen Tages- und Nachtzeiten bespielt werden kann. Neu geschaffene Grnanlagen sowie Restaurants und Cafs bieten beste Mglichkeiten zur Naherholung. Die Brauerstrae, ehemals eine unattraktive Durchgangsstrae mit Dauerstau, wurde als Brauer-Boulevard zur einer neuen Stadteinfahrt ausgebaut. Der Impuls, der vom ZKM fr das ganze Stadtgebiet ausging, lt sich am architektonischen Ehrgeiz der umliegenden Quartiere, an der Gewerbeansiedlung und an der Mietpreisentwicklung ablesen. Er wird aber auch durch ein technisches Detail versinnbildlicht: Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des ZKM speist Strom direkt in das Straenbahnnetz und bringt damit ganz real die Brger Karlsruhes und die Gste der Stadt in Bewegung. In den ersten acht Jahren seines Bestehens konnte das ZKM bereits ber 2 Million Besucher verzeichnen. Aufgrund des vielfltigen Angebots erfreuen sich das ZKM und der gesamte Hallenbau einer groer Akzeptanz sowohl bei der Bevlkerung als auch bei einem internationalen Publikum. Durch seine architektonische Attraktivitt ist der Hallenbau A auch gesuchte Location fr viele Fremdveranstaltungen (Firmen-Events, Feste, Mode-Shootings, internationale Kongresse etc.) und hat sich damit als renommiertes "Schaufenster" der Stadt etabliert. ZKM - ein Standortfaktor fr die Wirtschaft Auch der wirtschaftliche Faktor spielte bei diesem Zukunftsprojekt eine wichtige Rolle. Vom ZKM versprach sich die Stadt Karlsruhe "zustzliche Standortvorteile, deren Anziehungskraft nicht nur weitere Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen anlocken sollte, sondern auch innovative Unternehmen." Tatschlich erkennen die Unternehmen das ZKM als wichtigen Standortfaktor und Inspirationsquelle an, da hier Anwendungsmglichkeiten unter dem Aspekt der technischen Machbarkeit und nicht unter konomischem Zwang untersucht werden. Das ZKM sollte also nicht nur eine stdtebauliche Initialzndung geben, sondern auch als Impuls in die wirtschaftliche Entwicklung wirken. Das erscheint rckblickend als ziemlich visionr und mutig, den vor 20 Jahren, als die ersten Ideen zum ZKM diskutiert wurden, waren der PC fr jedermann, Virtuelle Realitt, Multimedia und Internet noch nicht einmal als Begriffe verbreitet, geschweige denn im Alltag prsent und auch fr die Wirtschaft noch nicht als venture capital und start-ups besonders interessant. Trotz Technologieskepsis, tradiertem Kunstverstndnis und kritischer Stimmen gegenber einem Vorhaben, zu dem jeglicher Vergleich fehlte, beschlo der Karlsruher Gemeinderat 1988 die Realisierung des 60-Millionen-Euro-Projektes. Seither teilen sich die Stadt Karlsruhe und das Land Baden-Wrttemberg die jhrliche Grundfinanzierung in Hhe von ca. 12 Millionen Euro. Wie die regionale und internationale Resonanz auf das ZKM und die beraus erfolgreiche Entwicklung vieler IT-Unternehmen in Karlsruhe zeigt, war die Weitsicht der Stadt nicht nur mutig, sondern auch weise. Inzwischen haben sich Karlsruher Unternehmen zu Deutschlands grtem Internet-Provider sowie zum Weltmarktfhrer im web-hosting (die Firmen: "web.de" und "1 & 1") entwickelt und sind mit viele kleineren IT-Dienstleister in die Gewerbegebude um das ZKM eingezogen. In der Verbindung von Wirtschaft und Kunst prosperieren die Neuen Medien am Standort Technologieregion Karlsruhe, die zu den vier fhrenden IT-Regionen Europas zhlt. Das ZKM bildet zu den wirtschaftlichen Entwicklungen den kulturellen Rahmen, die Unternehmen bilden fr die Kultur die wirtschaftliche Basis. Die internationale Ausstrahlung des ZKM hat erheblich zur kulturellen und wirtschaftlichen Attraktivitt und Auenwirkung der Stadt Karlsruhe beigetragen. Neben Gsten der renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen kommen nun auch viele Besucher wegen des weltweit einmaligen ZKM in die Stadt. ZKM: "Mecca of Mediart" and "Museum as Multiverse" Die Verbindung von Kunst und technologischer Innovation hat seine Wurzeln in den 20er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Leitbild des ZKM war der vielzitierte Satz des "Bauhaus"-Grnders Walter Gropius von der "Einheit von Kunst und Technik", die er als grundlegend fr eine zukunftsweisende kulturelle Entwicklung ansah. Das berhmten "Bauhaus" in Weimar (1919 - 1925, in Dessau 1925 - 1932) verband zu Beginn des 20. Jahrhunderts die freien und angewandten Knste mit den Herausforderungen und Produktionsbedingungen des industriellen Zeitalters. Dieses multidisziplinre Modell fhrt das ZKM ins postindustrielle informations- und medienbasierte Zeitalter weiter, und es hat sich seit seiner Grndung 1989 zum "Mekka der Medienknste" und zum "Museum als Multiversum" entwickelt. Neben dem "Bauhaus" orientierten sich die Grnder des ZKM an den Vorbildern des MIT (Massachusetts-Institute of Technology Boston, gegrndet 1865) und des Centre Pompidou (erffnet 1977). In diesen weltbedeutenden Institutionen wurde die moderne Kunst in ihren verschiedenen Gattungen und unter den Bedingungen einer modernen Gesellschaft exemplarisch gesammelt, entwickelt und prsentiert. Eine weitere Inspiration war auch die Grndung von E.A.T. (Experiments in Art and Technology) durch Robert Rauschenberg und Billy Klver 1966 in New York. Die Organisation wollte in Zusammenarbeit von Knstlern und Ingenieuren den Gebrauch von Technologie fr nichtindustrielle Zwecke frdern. Zunchst fand die Medien-Kunst nur auf Festivals und in Avantgard-Galerien ein Forum. Erst Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre wurden erste Institute fr die elektronischen Knste gegrndet wie: das STEIM Institut fr elektronische Musik (Amsterdam, 1970), das CCRMA (Stanford, 1975) und das IRCAM (Paris, 1977). Diese Musikinstitutionen bildeten das eigentliche Vorbild fr knstlerische Forschung im elektronischen Bereich. Die Knstler der neuer Technologien im visuellen Bereich bekamen erst Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre institutionalisierte Foren. Das 1990 seinen Betrieb beginnende ZKM war die erste Institution, die sich hauptschlich den neuen Medien im Bild- und Akustik-Bereich widmete. Ihr folgten viele nach: vom ICC Tokyo ber das Ars Electronica Center in Linz bis zu Kiasma in Helsinki. Was das ZKM aber bis heute von allen anderen genannten Institutionen unterscheidet, ist nicht nur die Gre und die Funktionenvielfalt, sondern vor allem, da das ZKM die Verbindung zu den anderen Knsten wie Malerei, Skulptur, Fotografie, Film und Architektur aufrecht erhlt sowie durch das Zusammenwirken von Forschung und Produktion, Theorie und Kunstpraxis. Als dynamische Institution mit dem Anspruch, die Anwendungen technischer Innovationen in der Kunst zu erproben, pat sich das ZKM den Entwicklungen der Neuen Medien kontinuierlich an. Inzwischen arbeiten unter seinem Dach zwei Museen und fnf Institute fr Forschung und Entwicklung: Medienmuseum mit Schwerpunkt auf Medien-Kunst und interaktiver computer- und software-basierter Kunst Museum fr Neue Kunst mit Schwerpunkt auf allen Gattungen der Kunst von den 60er Jahren bis zur Gegenwart aus groen privaten Sammlungen des deutschsprachigen Europas Institut fr Bildmedien mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von 3D-Software, Virtuel Reality and Human Interfaces sowie neuesten Aufnahmen- und Projektionstechniken Institut fr Musik und Akustik mit Schwerpunkt auf elektronischer und computergenerierter Musik Institut fr Grundlagenforschung mit Schwerpunkt auf performativer Wissenschaft Institut fr Medien und Wirtschaft mit Schwerpunkt auf der Bildungsvermittlung durch Neuen Medien Filminstitut mit Schwerpunkt auf Produktion von knstlerischen Filmprojekten und Filmeditionen Die Mediathek besteht aus einer ffentlichen Bibliothek sowie aus groen Sammlungen von Videokunst, digitaler Kunst und elektronischer Musik, die hier der ffentlichkeit zugnglich gemacht werden. Das Publication Programm betreut hauptschlich die Publikationen zu den groen Ausstellungen, die weniger Ausstellungskataloge sind, sondern vielmehr enzyklopdische Standardwerke zu den Themen der Ausstellungen. Die Abteilung betreut auch die in Kooperation mit anderen Forschungsinstitutionen und mit groen Verlagen herausgegebenen wissenschaftlichen Publikationen. Daneben gibt es natrlich weitere Abteilungen wie die Museumskommunikation, die Veranstaltungsabteilung und die Abteilung fr Presse- und ffentlichkeitsarbeit, die die Vermittlung des umfangreichen Programms von Ausstellungen, Konzerten, Performances, wissenschaftlichen Symposien etc. an ein internationales Publikum zur Aufgabe haben. The Digital Bauhaus: ZKM as laboratory for "The New Life Style of the Creative User" Mit der Einrichtung des ZKM wurden die Bereiche zeitgenssische Kunst sowie Medien- und IT-Entwicklung zusammengefhrt. Das ZKM ist sozusagen die Kulmination der gesamt-kulturellen Strategie der Stadt Karlsruhe. Das ZKM steht jedoch den Entwicklungen im Bereich Neue Medien und IT nicht unkritisch gegenber. hnlich wie im "Bauhaus", als dessen Nachfolger im Sinne eines "Digital Bauhaus" das ZKM sich sieht, werden die technischen Entwicklungen auch unter dem Aspekt ihrer Auswirkung auf das Soziale betrachtet. Im wissenschaftlichen Programm und in den groen Ausstellungen des ZKM werden daher sowohl die Potentiale als auch die Risiken der Medien-Kunst und einer medialisierten Gesellschaft behandelt. Das besonderes Interesse des ZKM richtet sich momentan auf den "emancipated user". Das Internet hat dazu die Grundlage geschaffen. Mithilfe von Weblogs, Video-Journalism, Podcasting und Intenet-TV und einer damit einhergehenden grenzenlosen und nahezu kostenfreien Kommunikation knnen die Menschen ihre Anliegen unabhngig von den traditionellen Institutionen artikulieren. Jeder "user" wird potentiell zu seinem eigenen Radio- und TV-Produzenten, der sich selbst audio-visuelle Programm zusammenstellt, und damit "The New Life Style of the Creative User" etabliert. Vom passiven Konsumenten werden sie zum mobilen Akteure mit der Mglichkeit, sich mit "consumer generated content" an eine breite ffentlichkeit zu wenden. Diese Entwicklungen nimmt das ZKM sowohl in seinen knstlerischen Arbeiten auf ebenso wie in der Vermittlung an sein Publikum bzw. bei der Einbeziehung des Publikums. Das ZKM ist gefordert, als Museum auf diese Neuerungen zu reagieren und die Wandlung des "visitors" in einen "user" zu untersttzen. Durch seine Erfahrungen in der interaktiven Partizipation des "Betrachters" an Kunstwerken und als Labor fr Neue Medienformen ist das ZKM auf diese Wandlungen bestens vorbereitet. Der "visitor" wird zum Star der Ausstellung, als "emancipated and creative user" soll er aktiv an der Kunstschau teilnehmen, die von der Prsentation zur Performance changiert. The Digital Heritage: ZKM as laboratory for "Migration of Media" Das Produzieren und Bewahren von Kunst der Neuen Medien, Interaktiver Kunst und Digitaler Kunst stellt ganz neue Herausforderungen an die Kultureinrichtungen der Welt. Wie man Skulpturen, Gemlde, Bcher, Textilien und Architektur konserviert, ist bekannt und wird seit Jahrhunderten erfolgreich betrieben. Die Frage jedoch, wie man den Inhalt der Kunst und die Kultur unseres Medienzeitalters bewahren wird, um sie an die folgenden Generationen weiterzugeben, ist noch nicht beantwortet. Die Kunst und Kultur der Neuen Medien und des digitalen Zeitalters basiert auf Hard- und Software, die von einer rasanten Innovationsdynamik bestimmt sind. Deshalb mssen die Kunstwerke immer wieder auf neue Software konvertiert, auf neue Hardware konfiguriert und auf neue Speichermedien migriert werden. Die Menscheit steht an der Schwelle zu einer Materialrevolution. Neue Materialien, d.h. immer neuere Neue Medien, bescheren uns neue Speichermedien mit einem paradoxen Charakter. Einerseits knnen sie Unmengen von Daten und riesige Bibliotheken in einem Minimum an Raum - gro wie ein Fingernagel - speichern. Zugleich ist aber ihre Speicherzeit begrenzt, weil sich alle paar Jahre das Trgermedium ndert. So haben wir in nur 50 Jahren Computer-Geschichte bereits mehrere Generationen von Kernspeicher, Lochstreifen, Magnetbnder, Floppy-Discs, ZIP-Discs, Hard-Discs, Laser-Discs, CDs, DVDs, USB-Sticks, HVDs etc. hinter uns. In einem Buch haben hchstens hunderttausend Zeichen Platz, sein Umfang ist begrenzt und nicht erweiterbar, aber als Trgermedium dieser Zeichen hlt es Jahrhunderte. Auf einer DVD kann man 100.000 Buchseiten speichern, aber nach nur wenigen Jahren ist die DVD nicht mehr abspielbar. In einem Memorystick (USB-Stick) haben Millionen von Zeichen Platz, man kann sein ganzen Leben darin bewahren, aber er ist nur fr kurze Zeit verwertbar. Der Speicherraum explodiert also ins Unendliche, die Speicherzeit implodiert im Vergleich dazu auf nahezu Null. Whrend die Speicherkapazitten expandieren, wird die Speicherzeit limitiert. Damit einher geht das Problem des Zugangs zu den gespeicherten Daten, der sich mit jeder neuen Entwicklung in der Hardware, Software und der damit zusammenhngenden Distribution von Daten ndern kann. Aber nur ein auf lange Sicht gesicherter Zugang lt uns teilhaben am gespeicherten Wissen und Kulturerbe. Eine der wesentlichen Aufgaben des Museums der Zukunft besteht also auch in Sicherung des Erbes der Neuen Medien und des Digitalen Erbes sowie dem Zugang dazu, was in den nchsten Jahren - und die Zeit drngt - schneller Innovationen und groer Investitionen bedarf. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das ZKM fr die Archivierung von Video-Kunst ein "Labor fr antiquirte Videosysteme" aufgebaut. Als in Europa einzigartige Einrichtung verfgt das Labor ber einen stndig wachsenden Gertepark von zur Zeit ca. 120 Maschinen der 60er bis 80er Jahre, mit denen ber 30 verschiedene obsolete Videoformate abspielbar gemacht werden knnen. Das Ziel ist die authentische Wiedergabe der Videos, wie es zu Entstehungszeit unter optimalen Bedingungen mglich war. In verschiedenen Zwischenschritten werden von den vom Zerfall bedrohten Originalbndern Digitalmastern erstellt, von denen Konvertierungen in beliebigen - auch zuknftigen - komprimierten Formaten hergestellt werden. Fr die groen Datenmengen der unkomprimierten Digitalmaster wurde im ZKM eine Speicherarchitektur entwickelt, die ber ein Puffer-System die automatische Langzeitarchivierung auf LTO-Bndern sicherstellt. Die bereits in der sogenannten "jukebox" digital archivierte Audio- und Video-Sammlung des ZKM wird in den nchsten beiden Jahren nochmals digitalisiert. Im Jahr 1997, als die "jukebox" installiert wurde, war es aus finanziellen Grnden noch nicht mglich, solch groe Datenmengen unkomprimiert zu speichern. Mit expandierendem Speicherangebot knnen und mssen nun alle Video- und Aufdio-Werke nochmals digital aufbereitet werden, damit die Sammlungen auch fr die nchsten Jahrzehnte noch verfgbar bleiben. Diese Bewahrungs-Strategien, die das ZKM fr die Kunst der Neuen Medien erprobt, sind jedoch genauso relevant fr den oben angesprochenen "emancipated user". Wenn der "user" in den Proze der Produktion, Gestaltung und Vermittlung integriert wird, so stellen sich auch ihm die Probleme der Sicherung seiner Daten, Informationen und Artefakte. Die Speicherarchitekturen, die wir in Zukunft aufbauen, werden also von zentraler Bedeutung sein fr unsere zeitgenssische Kultur. Sie sind die Quelle fr einen neuen und offenen Lifestyle. Aus der Tiefe des Speicherraums knnen alle consumer-Wnsche geborgen werden, die auch dazu dienen, eigene user-Programme zu kreieren. Der "emancipated user" ist dann nicht mehr abhngig von der Programmierung durch das Fernsehen, das Kino, den Rundfunk - und auch nicht durch die Museen. Die Herausforderung fr die Politik und die Kultur fr die nhere Zukunft wird sein, mit dem neuen, aktiven Auftreten des "emancipated and creative users" umzugehen und es in ihre Planung-Strategien einzubeziehen. Asian Cultural Exchange Korea hat die besten Voraussetzungen fr die konomische aber auch kulturelle Nutzung dieser neuesten Kommunikationstechnologien und -strategien. Das Land hat den Einstieg in die Industrialisierung in einer Phase der modernen Technologie gestartet und damit im Vergleich zu den Industriestaaten des Westens den Vorteil, nicht bereits berholten technische Infrastrukturen umbauen zu mssen, sondern seinen Brgern neueste Technologien anbieten zu knnen. Werden diese neuen Entwicklungen auch gleichzeitig fr die Kultur nutzbar gemacht und in die Kultur integriert, so hat Korea die Chance, sich als eine der weltweit fhrenden modernen Gesellschaften zu etablieren.     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